Mehrwert von naturnahen Freiräumen

Standortfaktor

Ein Grünraum hat der Fachstelle Freiraummanagement und URGE zu Folge einen finanziellen Einfluss auf die Stadt oder Gemeinde. In einem 1 km Umkreis von hochwertigen Freiräumen und Spielplätzen können Häuser, Wohnungen und Geschäfte attraktiver werden und Personen mit einem höheren Einkommen anziehen. Der Spielplatz ist ein wichtiger Begegnungsraum, hier findet der soziale Austausch statt und man knüpft neue Kontakte. Hochwertige Freiräume und Spielplätze im unmittelbaren Wohnumfeld sind für Familien ein wichtiger Standortfaktor und für Kinder unabdingbar.

Substitution

Einwohner sind abhängig von lokalen (Radius 500 Meter), leicht zugänglichen Grünanlagen und Spielplätzen. Städtische naturnahe Freiräume haben wichtige Funktionen, vor allem für Personen ohne Auto, mit geringerer Mobilität, für Senioren und Kinder oder private Haushalte ohne Balkon oder Garten.

Schule und Ausbildung

Man kann davon ausgehen, dass Schulen, welche sich im Einzugsgebiet einer Grünanlage oder einem naturnahen Spielplatz befinden, diese im Rahmen des Unterrichts nutzen. Das Einbeziehen der Nutzung von Grünflächen in die Bildung kann nach URGE (2014) auf unterschiedliche Art und Weise geschehen, zum einen im Rahmen des Lehrplans in diversen Fächern (Sport, Gestaltung, Biologie, etc.). Zum anderen könnten die Schulen fakultative Aktivitäten (z.B. Schulungen, Exkursionen) anbieten. Schulen repräsentieren eine Nutzergruppe mit spezifischen Anforderungen an einen Grünraum. Häufig zählen dazu der Wunsch nach einer Infotafel, einem Lehrpfad, einer Broschüre oder Infotafel.

Kühlungseffekt und wertvoller Aufenthaltsort

In den nächsten Jahren werden die Mittellandkantone  stark vom Klimawandel betroffen sein. Gemäss Prognosen wird die Anzahl der Tage mit einer Temperatur von über 30°C deutlich zunehmen, in Buchs AG von heute 11 auf bis zu 45! Kommt dazu, dass die Höchsttemperaturen steigen. Die heissesten Sommertage 2060 können bis zu 5.5°C wärmer sein als heute.

Die Auswirkungen des Klimawandels sind besonders spürbar in bebauten Gebieten mit wenig Grünflächen. Asphalt und Beton fangen die Sonneneinstrahlung ein, heizen sich auf und geben die gespeicherte Wärme nur sehr langsam wieder ab. Hier können Entsiegelung, dem Klima angepasste Bäume, Sträucher, Stauden und Grünflächen lokal Wunder bewirken: Sträucher, Stauden und vor allem Bäume filtern Verunreinigungen aus der Luft und haben durch ihre Wasserverdunstung eine kühlende Wirkung an heissen Tagen. Unter gross gewachsenen Bäumen ist es z.B. tagsüber eine Kühlung von bis zu 7°C möglich – richtige Klimaoasen. Eine einfache Massnahme mit grosser Wirkung! 

Weiter laden schattenspendende Bäume und blühende Rabatten ein zum Verweilen und prägen das Ortsbild. Einheimische Pflanzen können noch viel mehr! Sie bieten Vögeln, Schmetterlingen und Bienen Lebensräume, Nahrung und Unterschlupf und fördern damit die Biodiversität. 

Quellen
Quellen

UFZ und URGE-Project, 2014: Übersicht: EU-Projekt URGE. Abgerufen von www.urge-project.ufz.de/html_web/ov_germ.htm am 08.11.2014.

UFZ und URGE-Project, 2014: Interdisciplinary Catalogue of Criteria (ICC). Abgerufen von www.urge-project.ufz.de/CD/icc_site%20level.htm am 08.11.2014.

Fachstelle Freiraummanagement, 2013: Entwurf zur Nachhaltigkeitsbeurteilung von Freiräumen. Wädenswil: ZHAW. 

Naturama Aargau, 2020: Projekt Aktion Klimaoase. Abgerufen von www.klimaoase.org am 12.12.2021.