Wahl des Standortes

Eingliederung in die Umgebung

Sehr häufig werden URGE (2014) zufolge Stadtgebiete durch kulturelle oder landschaftliche Besonderheiten geprägt. Eine Eingliederung des naturnahen Spiel- und Freiraumes in die Umgebung kann auf unterschiedliche Art und Weise erfolgen, zum Beispiel durch die Wahl des Architekturstils, in der Modellierung des Geländes oder der Pflanzenwahl. Es ist wichtig, dass eine Grünanlage mit dem Charakter des Quartiers übereinstimmt und die Anlage nicht als Fremdkörper von den Anwohnern und Besuchern gesehen wird.

Eine gelungene Gestaltung...

  • passt zum Ort und fügt sich gut in die Umgebung ein und unterstützt die Integration notwendiger naturferner Elemente in den Spielraum (z.B. Spielgeräte, WC, usw.),
  • trägt zur Identität des Spielraums bei und fördert das Wohlbefinden,
  • ist auf die Bedürfnisse der Nutzenden, der Kinder ausgerichtet (Kinderperspektive),
  • in einem Spielraum hilft, die Akzeptanz von «Wildnis» und «Unordnung» zu erhöhen (Strategien der Landschaftsarchitektin Joan Nassauer: «orderly frame», «cues to care»),
  • ist auf Dauerhaftigkeit ausgelegt. Die Gestaltung ist «zeitlos» und nicht auf kurzfristige Designströmungen ausgerichtet. Die verwendeten Materialien und Konstruktionen sind dauerhaft und alterungsfähig (Selbstreinigung, Stabilität, Verschleissteile, etc.),
  • ist ressourcenschonend (z.B. nachhaltige Materialien, kurze Transportwege usw.),
  • integriert die Anliegen der Siedlungsökologie.

Freiräume müssen erreichbar sein!

Vor allem Kinder, aber auch ältere Menschen, bewegen sich oft nur in der unmittelbaren Wohnumgebung. Darum sollte der Fussweg zu einem Spiel- und Freiraum gemäss Hüttenmoser (2019) weniger als 500 Meter betragen und keine Zugangshindernisse aufweisen. Die Lage und Zugänglichkeit von Grünflächen in einer Gemeinde oder Stadt wird gemäss URGE durch die Häufigkeit der Nutzung (Nutzungsintensität) bestimmt. Auch die Anzahl der Eingänge spielt eine Rolle. Ein Richtwert nach URGE besagt, dass pro 100 m Umfang ein Eingang sein sollte und eine Querung zu Fuss oder mit dem Fahrrad problemlos möglich sein muss. Durch die Erreichbarkeit mit dem öffentlichen Nahverkehr kann die Zugänglichkeit zu einer Grünfläche verbessert werden. Dabei spielen vor allem die Distanz und Fahrfrequenz der Haltestellen eine wichtige Rolle.

Quellen
Quellen

Flory, T. und Liechti, R., 2015: Mehr Raum für Kind und Natur. Umwelt Aargau Nr. 67. Abteilung für Umwelt, Kanton Aargau.

Gadient, H., 2017: Referat Freiraumentwurf. Rapperswil: HSR Hochschule für Technik.

Hüttenmoser, M. 2019: Forum Raumentwicklung. Raumplanung zum Glück 02/2019. Artikel "Vom Glück der Kinder im Freien zu spielen" S. 26-29. 

Nassauer, J., 1995: Messy Ecosystems, Orderly Frames. Landscape Journal, Volume 14, Number 2.

Urge, 2014: Paper.